Logopädie und Nagelstudios

Hm, das ist ja jetzt nicht unbedingt eine Verbindung, die sofort einleuchtet. Erhellender wird der Zusammenhang schon, wenn man einen Blick ins Zeitmagazin Nr. 20 (8. Mai 2014) wirft: Da wird auf einer Deutschlandkarte  visualisiert, wieviele Nagelstudios es in deutschen Städten pro 100 00 Einwohnern gibt. Der Autor, Matthias Stolz, kommt aufgrund der Zahlen zu dem Schluss, dass es eher in den kleineren Städten ein (Über?)Angebot für schöne Nägel gibt. Dementsprechend liegt auch Kiel lmit 14,2 Studios (wie gesagt pro hunderttausend) eher im oberen Bereich (Trier und Chemnitz sind je mit einem Wert von über 22 Spitzenreiter). Zur Versorgungsdichte mit LogopädInnen in Kiel liegen mir keine aktuellen Zahlen vor. Aber sicher ist, dass es mit der Logopädieschule im Kieler Schloss nur eine Lehranstalt für Logopädie gibt; und das nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern in ganz Schleswig-Holstein!

Bevor der geneigte Leser/die -mindestens genauso- geneigte Leserin die hergestellte Verbindung zwischen Nägeln und Logopädie als allzu weit hergeholt abtut, sollte das Folgende alle etwaigen Restzweifel beseitigen. Denn:

Der Berufsverband der Logopäden, der Deutsche Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), feiert in diesem Jahr sein 50 jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Ereignisses macht sich in der Jubiläumsausgabe der Verbandszeitschrift „Forum Logopädie“ (3/28) vom Mai 2014 Prof. Dr. Hartwig Eckert folgende Gedanken über die Zukunft unserer Profession: „Leider kommt heute noch kaum jemand auf die Idee, einen Gutschein über 10 Stunden Stimmbildung bei einer Logopädin zu verschenken, für Nagelstudios (Hervorhebung durch mich), Visagisten, Coiffeurs, Stylisten oder Farbberatungen aber schon. (…) Nun kann kaum behauptet werden, dass die Gesellschaft nach Nagelstudios gerufen hat. Im Gegenteil: Hier wurde ein Bedarf geweckt, weswegen Menschen mehr Geld und Zeit in ihre äußere Erscheinung investieren als beispielsweise in ihre Stimme.“ (ebd. S. 11)

So, jetzt sollte der Zusammenhang deutlich geworden sein, oder!?

P.S. noch mal Hartwig Eckert: „Nichts gegen schicke Frisuren oder wohlgeformte Fingernägel. Meine Zweifel betreffen jedoch die Prioritäten, die hier gesetzt werden.“

P.P.S. Schöne Fingernägel und schöne Frisuren sind keine Voraussetzung, um sich bei der Logopädieschule Kiel um einen Ausbildungsplatz zu bewerben (schaden aber auch nicht).

P.P.P.S. Verschenken Sie Gutscheine! (aber die richtigen!!)

Veröffentlicht von Norbert Frantzen

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