Knapp 700 Seiten und keine Ermüdungserscheinungen bei der Leserin…das mag einerseits natürlich auch an der entspannten Urlaubssituation in Sankt–Peter-Ording am Strand liegen, andererseits ist es faszinierend, wie der Autor (David Wroblewski) durch immer wieder wechselnde Erzählperspektiven die Spannung hält; so erzählt er große Teile des Romans („Die Geschichte des Edgar Sawtelle“) aus der Perspektive eines 14jährigen stummen Jungen, der über Gebärden mit seiner Umwelt kommuniziert, aber auch aus der Perspektive von Hunden, ohne dabei in irgendeiner Weise „niedlich“ zu werden. Über ca. 150 Seiten bin ich mit Edgar und vier Hunden durch die amerikanische Wildnis gezogen, immer in Deckung und auf der Suche nach irgendetwas Essbarem, bis ich verzweifelt nach der Schokolade neben mir griff, bedauernd, sie Edgar nicht anbieten zu können.

Eigentlich lese ich keine Krimis, aber hier schleicht sich der Krimi so raffiniert in die Geschichte, dass es zum Weglegen längst zu spät war….

Regine Schulz, Sankt-Peter-Ording

Veröffentlicht von Regine Schulz

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Iris Loeper Beantworten

    Stimmt! Dieses Buch ist zum wegschmöckern. Selten ein Buch gelesen was Spannung und Traurigkeit so geschickt miteinander verbindet. Man möchte eigentlich miteinsteigen und sein Helfersyndrom ausleben. Für mich als Hundebesitzerin erst recht, weil die Bindung Mensch und Hund so spürbar wird. Regine hat mir das Buch geliehen, aber ich hab ernsthaft darüber nachgedacht es mir nachträglich zu kaufen …..!

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