Kamishibai

Wie bitte, was ist denn das für eine ungewohnte Buchstabenansammlung? Ein lautes Lesen ermöglicht eine Annäherung: Die Vermutung, dass es sich sich hier um ein japanisches Wort handeln könnte, liegt nah. Und so ist es auch. Kamishibai heißt auf Japanisch eigentlich Papiertheater. Im Deutschen wird häufig von einem Erzähltheater gesprochen. Es handelt sich um einen hölzernen Kasten, der zur einen Längsseite wie ein Schrank zu öffnen ist und dann Blick auf eine Art Fenster freigibt. Hinter diesem Fenster können Erzähler wechselnde Bilder in den Kasten legen, zu denen sie ihre Geschichte erzählen. Das Kamishibai wird gern in Kindergruppen eingesetzt, um Geschichten anschaulicher zu machen und Kinder gegebenenfalls zum Erzählen eigener Geschichten zu animieren. Auch in der Logopädie kann es gute Dienste leisten, wo es darum geht, Kinder zum aufmerksamen Hören anzuregen oder Motivation für eigene Äußerungen zu schaffen. In der Logopädieschule Kiel hatte das Kamishibai einen ersten Auftritt bei der Schul-Weihnachtsfeier 2015, wo mit seiner Hilfe die Weihnachtsgeschichte erzählt wurde. In einer Zeit, in der das verbale Erzählen von Geschichten nicht mehr so häufig praktiziert wird wie in Zeiten, als es noch kein Radio und keinen Fernseher und keinen Youtube-Kanal gab, kann das Kamishibai u. a. eine schöne Anregung sein, wieder Geschichten von Mensch zu Mensch zu erzählen, auch unter Einbeziehung des optischen Kanals, aber eben mal etwas anders.

Veröffentlicht von Beatrice Rathey-Pötzke

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert