Jahresanfang

Der Sturm ist vorbei.

Der Himmel klar und stahlblau.

Ruhe stellt sich ein.

Mit einem Haiku, einem Gedicht in japanischer Tradition – laut Wikipedia der kürzesten Gedichtform der Welt – melde ich mich im Jahr 2012 zurück.  Haikus haben in Japan eine Tradition über mehrere Jahrhunderte. Es existieren unterschiedliche Strömungen; die traditionelle geht von einem Silbentakt 5 – 7 – 5 aus. Diesen habe ich für mein oben stehendes Gedicht gewählt.  Es ist einfach so: Wenn man sich mit Logopädie befasst, hat man schon eine Vorliebe für Wörter, Sprache, Bedeutung – oder sie entwickelt sich, zum Beispiel im Rahmen der Logopädieausbildung. Mit wenigen Worten viel sagen: Das ist einerseits die Kunst in einem Gedicht und oft der Wunsch von Zuhörern an Sprecher. Für viele der Patienten, die an der Schulambulanz der Schule für Logopädie in Kiel behandelt werden, sind (zu) ‚wenige‘ oder falsche Wörter  aber auch ein Problem. Kinder, denen es nicht gelingt, einen alterentsentsprechenden Wortschatz zu entwickeln oder die grammatische und Aussprache-Regeln noch nicht internalisiert haben, werden von ihrer Umgebung nicht verstanden. Menschen, die nach einem Schlaganfall Sprachprobleme haben und die richtigen Wörter nicht mehr abrufen können, haben Probleme, ihre Bedürfnisse und Gedanken zu äußern. Ihre Teilnahme am sozialen Leben, an Spiel und Arbeit kann gefährdet sein. Möge es gelingen, dass die Lehrenden und die Studierenden der Schule für Logopädie im Jahr 2012  in Theorie und Praxis alles dafür tun, damit es vielen betroffenen Menschen besser gehen kann.

 

Veröffentlicht von Beatrice Rathey-Pötzke

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