Hohlkehlchen

Zu den weniger bekannten Störungsbildern, die auch von Logopädinnen behandelt werden, gehören die sogenannten Laryngektomien. Dabei handelt es sich um die teilweise oder vollständige Entfernung des Kehlkopfes, was infolge von Krebserkrankungen in diesen Bereichen erforderlich werden kann. Die Kehlkopflosen müssen natürlich v.a. sehr intensiv psychologisch betreut werden, aber es gibt auch logopädische Methoden, die es den Betroffenen erlauben, besser mit der gravierenden Situation umzugehen. Entweder werden die Patienten mit elektrischen Geräten versorgt, die die Schwingungen im Halsbereich verstärken, was sehr künstlich klingt und deswegen nicht immer akzeptiert wird, oder es wird versucht, eine Ersatzstimme anzubahnen. Dabei wird die bewusst in die Speiseröhre gepresste Luft so dosiert wieder abgegeben, dass die darüber liegenden Schleimhautfalten in Schwingung versetzt werden können. Wie perfekt das gelingen kann zeigen die „Hohlkehlchen“, ein Chor der Kehlkopflosen, der sich 2012 aus einer Selbsthilfegruppe entwickelt hat. Höreindrücke findet man unter den folgenden links:

http://www.deutschlandradiokultur.de/chor-der-woche-singen-ohne-kehlkopf.1153.de.html?dram:article_id=283065 oder

www.aktion-mensch.de/chor

P.S. 1: Ach übrigens: An der Logopädieschule im Kieler Schloss wird das Fach Laryngektomie natürlich auch unterrichtet.

P.S. 2: Warum das Artikelbild zu dem Text mit dem Thema gewählt wurde? Das kann jede Leserin/jeder Leser für sich entscheiden. Wer will kann seine Interpretation ja als Kommentar den anderen zukommen lassen.

 

 

 

 

Veröffentlicht von Norbert Frantzen

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