Bekanntlich ist die Schule für Logopädie im Kieler Schloss die einzige in Schleswig-Holstein. Und ebenfalls nicht neu ist, dass man von allen Räumen aus einen vortrefflichen Blick auf die Kieler Förde genießen kann. In einigen früheren Einträgen auf dieser Seite wurde beschrieben, welches kreative Potential freigesetzt werden kann, wenn man sich dieser Aussicht verträumt hingibt und welche positiven Effekte das auf die logopädische Therapie haben kann. Regelmäßig schiebt sich jedoch eine Art Wand ins Blickfeld, die von Jahr zu Jahr häufiger auftaucht und höher zu werden scheint. Gemeint sind natürlich die Kreuzfahrtschiffe, die am Ostseekai festmachen. In diesem Jahr werden es – in Kiel insgesamt – im Zeitraum vom 31. März bis zum 15. Dezember 27 verschiedene Schiffe sein, die 139 Mal an- und ablegen. So nachvollziehbar es ist, dass sich die Reedereien der Schiffe und die Hafenstädte wie Kiel aus wirtschaftlichen Gründen darüber freuen, wenn bei immer mehr Menschen die Sehnsucht nach einer Kreuzfahrt erwacht (oder durch geschickte Werbung geweckt wird), bleibt es wichtig zu bedenken, welche ökologischen Folgen dieser Boom mit sich bringt. Insofern ist die Arbeit des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) sehr unterstützenswert, der auf die enorme Umweltverschmutzung durch die Ozeanriesen hinzuweist. http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/dinodesjahres/index.html

Vielleicht kann sich in diesem Jahr, in dem sich der Untergang der Titanic zum 100. Mal jährt, und im Zusammenhang mit der Diskussion über die Sicherheit von Kreuzfahrschiffen, ausgelöst durch die tragische Havarie vor Giglio, ein Bewußtsein dafür entwickeln, dass Qualität ihren Preis hat und dass zur Qualität auch ein verantwortungsvollerer Umgang mit der Umweltbelastung durch Schiffsruß gehört.

Damit er auch in Zukunft nicht durch eine schwarze Wolke getrübt wird, der Horizont, der uns zum Träumen bringt.

Veröffentlicht von Norbert Frantzen

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