Nachdem in einem früheren Beitrag auf dieser Seite bereits Kristin Pötter von ihren Erfahrungen bei den Besuchen der Aphasie-Selbsthilfegruppe Kiel des BRA e.V. (Bundesverband der Rehabilitation der Aphasiker) berichtet hat, wird nun Sebastian Wagner (der ebenfalls Teilnehmer in Kurs 10 war) seine Eindrücke wiedergeben.

Was hat dich dazu bewogen, zur Selbsthilfegruppe zu gehen und eine Gruppentherapie dort durchzuführen? Ich fand es spannend, einige der Mitglieder, die ich schon aus Einzeltherapien kannte, in der Gruppe zu erleben. Der Hinweis auf Selbsthilfegruppen gehört zu einer logopädischen Beratung dazu, so dass es wertvoll ist, diese einmal kennen gelernt zu haben.

Wie war es für dich, dort zum ersten Mal zu sein und mit den Betroffenen umzugehen? Die Gruppe ist offen und gastfreundlich, so dass ich mich von Anfang an Willkommen fühlte. Da wir immer zu Dritt zur Gruppe kamen, und somit bei meinem ersten Mal schon „alte Hasen“ mit dabei waren, war der Einstieg mühelos.

Was ist das Besondere an dieser Gruppenkonstellation? Bei der Selbsthilfegruppe sind sowohl Betroffene als auch Angehörige anwesend, auch wenn die Angehörigen für den Übungsteil den Raum verlassen. Ich habe das Therapeuten-Patienten-Verhältnis in der Gruppe als gleichberechtigter und ausgeglichener erlebt als in den Einzeltherapien.

Was hast du dabei für dich mitgenommen? Ich habe die Personen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt eher als Patienten kannte, hier noch von einer anderen Seite kennen lernen können. Diesen Blick auf den Menschen nehme ich auch für andere Patienten mit.

Inwiefern besteht ein Unterschied zu einer Einzeltherapie? Durch die entstehende Gruppendynamik therapieren sich die Mitglieder teilweise gegenseitig. Sie geben auf einander Acht und geben Hilfestellungen. Als Therapeut bedeutet das, sich mehr zurück zu halten und abzuwägen, wann man unterstützend eingreift.

Wie hast du dich beim Durchführen der Übungen in der Gruppe gefühlt? Meistens waren die Übungen selbsterklärend und die Gruppe selbstregulierend, so dass ich mehr und mehr darauf vertrauen konnte, dass eine Übung nach kurzer Einleitung zum Selbstläufer wird.

Was ist bei der Vorbereitung zu berücksichtigen? Meistens waren die Übungen selbsterklärend und die Gruppe selbstregulierend, so dass ich mehr und mehr darauf vertrauen konnte, dass eine Übung nach kurzer Einleitung zum Selbstläufer wird.

Hast du dich in deiner therapeutischen Persönlichkeit weiterentwickelt? Die Gruppentherapie war eine gute Übung, um sich schneller auf unterschiedliche Menschen und Bedürfnisse einzustellen.

Würdest du in der Zukunft eine Gruppentherapie mit Aphasikern durchführen? Wenn sich die Gelegenheit bietet auf jeden Fall!

Warum/Warum nicht? Weil es sehr gesellig, bereichernd, kommunikativ und somit eine ideale Ergänzung zu Einzeltherapien ist.

Veröffentlicht von Norbert Frantzen

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