…noch ein Jubiläum
Wie mehrfach berichtet feierte die Logopädieschule Kiel im letzten Jahr ihr 20 jähriges Bestehen.
Und wie ebenfalls bekannt beschäftigt sich die Logopädie u.a. mit Aussprachestörungen.
Jetzt gab es erneut ein Jubiläum und auch das hat etwas mit Sprechen zu tun:die Rede ist von der ARD Aussprachedatenbank, die es ebenfalls seit 20 Jahren gibt.
Das ist auch gut so, denn nicht bei allen Problemen in der Aussprache ist eine logopädische Therapie angebracht.
Damit sich z.B. Nachrichtensprecher nicht den berühmten Knoten in die Zunge machen, brauchen sie kein Artikulationstraining, sondern benötigen v.a. bei landestypischen Eigennamen Informationen über deren korrekte Aussprache.
Jeder hat sicherlich noch in Erinnerung, welche Herausforderung der isländische Vulkan nicht nur für den Flugverkehr darstellte, sondern auch für diejenigen, die immer wieder in Funk und Fernsehen über ihn berichten und damit seinen Namen bewältigen mussten.
Aktuelles Beispiel für die Herausforderung die richtige Aussprache zu finden ist der Name des Journalisten Deniz Yücel, der bedauerlicherweise noch immer in den Medien Erwähnung finden muss, obwohl er bereits so lange in der Türkei im Gefängnis sitzt und sich immer noch keine Lösung abzeichnet.
Zur Zeit umfasst die Datenbank fast 400 000 Einträge.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Rechercheleistung, die für Sprecher eine wichtige Informationsquelle darstellt.
P.S. 1: Ich frage mich nur, warum es dann doch immer wieder zu Aussprachevarianten kommt. Z.B. war die Betonung des Namens der japanischen Stadt, die aufgrund der Reaktorkatastrophe traurige Berühmtheit erlangte, entweder auf der zweiten oder auf der dritten Silbe.
P.S. 2: Zu dem Thema fand ich in dem Artikel vom 15.5.2017 von Tobias Wenzel auf der Seite von www.deutschlandfunk.de noch ein eindrückliches Beispiel: Wie spricht man den Namen des walisischen Ortes „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“ aus? (siehe da)