Muttersprache

Der 21. Februar ist der Internationale Tag der Muttersprache.

Haben manche Menschen eigentlich mehrere Muttersprachen? Wieviele Sprachen kann unser Gehirn überhaupt lernen?

Warum heißt es Vaterland und Muttersprache? (Sprechen Väter weniger als Mütter?!)

Kann man im Erwachsenenalter überhaupt noch eine fremde Sprache so lernen, dass man sich in ihr zu Hause fühlt?

Wann fängt man an, in einer Sprache zu denken? Wie eng sind Sprache und Lebensgefühl/Identität/Kultur verbunden?

Nelly Eliasberg, geboren 1983 in Chernogolovka (40 km von Moskau), dreisprachig (Russisch, Englisch, Deutsch) antwortet auf die Frage, in welcher Sprache sie denke: „Für mich haben alle drei Sprachen eine eigene Stimmung. Das Russische hat eine humorvolle Stimmung, da es eine Fülle an Ausdrucksweisen bietet, die schon per se witzig sind. Das Englische ist frei und unvoreingenommen, und das Deutsche ist mein Handwerkszeug, das es mir gestattet, komplexen Sachverhalten Ausdruck zu verleihen. Der Gedanke sucht sich seine Sprache selbst.

Und meine Muttersprache? Im Deutschen bin ich heimisch geworden, das Russische ist die Sprache meiner Familie und das Englische ist, obwohl ich es sicher nicht in Perfektion beherrsche, die mir vertrauteste Sprache. Die Frage nach Muttersprache und Herkunft kann ich nicht beantworten, ohne diese Begriffe neu zu definieren. Aber vielleicht ist genau das ein Teil meiner Identität?“

(Quelle: Journal der Kieler Nachrichten vom 18.02.2012)

Die Wissenschaft sagt: Der Raum für Sprachen im Gehirn ist unbegrenzt.

Schade, dass ich mit meiner Einsprachigkeit so wenig davon nutze.

Regine Schulz

Veröffentlicht von Norbert Frantzen

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert